Die Corona-Pandemie und die Folgen für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Stadt und im Landkreis Nienburg –

Eine Umfrage der Frauen für Nienburg soll Aufschluss über das Empfinden der Nienburger*innen geben

Die Corona-Pandemie nimmt wieder an Fahrt auf. Auch im Landkreis Nienburg/Weser steigen die Zahlen wieder. Die letzten umfassenden Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie sind uns allen noch in Erinnerung. Der Schulbetrieb startet nach den Ferien zwar wieder regulär, allerdings wird der Schulstart in anderen Bundesländern durch Meldungen steigender Corona-Zahlen begleitet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Niedersachsen entwickelt.
Rückblickend ist vieles gut gelaufen: Deutschland hat es im internationalen Vergleich bisher sehr gut durch die Pandemie geschafft. Gleichzeitig haben die Einschränkungen aber gerade Eltern, Angehörige von zu pflegenden Personen und Frauen besonders hart getroffen.
Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, sagte bereits im Mai, dass Frauen zu den Verliererinnen der Krise gehören: Die Schließung von Schulen, Kitas und Pflegeeinrichtungen hat dafür gesorgt, dass Frauen, die sehr viel häufiger als Männer in Teilzeit beschäftigt sind, ihre Arbeitszeit weiter reduzierten oder ihr Beschäftigungsverhältnis sogar ganz kündigten. Pflegebedürftige Angehörige oder Kinder brauchten und brauchen weiterhin Betreuung. Wie Jutta Allmendinger richtig feststellt, ist das für sich genommen kein Problem: eine Krise braucht flexible Antworten. Aber es ist besorgniserregend, dass es in deutlicher Mehrheit die Frauen sind, die sich vom Arbeitsmarkt zurückziehen, um im Privaten Care-Arbeit zu verrichten.

Ein über Jahrzehnte mühsam erkämpfter Fortschritt droht so zu schmelzen!

Diverse Studien in Deutschland haben diesen Eindruck schnell belegt und trotzdem erscheint es den Frauen für Nienburg für wichtig auch die Nienburger*innen zu hören. In eine Online-Umfrage sollen die drängendsten Fragen beantwortet und anschließend ausgewertet werden.

„Wir möchten uns einen Eindruck davon verschaffen, wie es um die Nienburger*innen steht. Wie haben sich die Einschränkungen auf die Leben hier vor Ort ausgewirkt? Was bedeuten die Kita- und Schulschließungen für die Nienburger Eltern? Was bedeuten die Kontaktbeschränkungen für die Zahlen im Bereich häusliche Gewalt? Wie fühlt es sich an im Homeoffice zu arbeiten? Das sind die Fragen mit denen wir uns bei unserer Umfrage beschäftigen,“ so Heike Möhlmann von den Frauen für Nienburg und Ideengeberin für die Umfrage.

Der Link zur Online-Umfrage lautet https://www.surveymonkey.de/r/GleichstellungNienburg.

Die Befragung richtet sich an alle Nienburger*innen jeden Alters – egal ob Single, Eltern oder kinderlos.
Die Ergebnisse sollen im Anschluss ausgewertet und im Rahmen einer Ausstellung oder Dokumentation veröffentlich werden.
Die Befragung ist durch die Befragung des Frauennetzwerks Städteregion Aachen inspiriert.
Bei Fragen können Sie sich telefonisch unter 05021 87-361 oder per Mail unter s.peters@nienburg.de an die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nienburg/Weser, Sarah Peters wenden.