„MiMi“-Projekt geht neue Wege in der Aufklärung
Landkreis.
Das Drei-Generationen-Projekt „MiMi – Mit Migranten für Migranten“ ist seit
2008 in der Koordinierungsstelle Migration und Bildung des Landkreises Nienburg
angesiedelt. Träger ist das Ethnomedizinische Zentrum Hannover. Der Verein hat
es sich zur Aufgabe gemacht, Gesundheitsförderung in der Migrationsgesellschaft
zu unterstützen, unter anderem mit Mitteln des Landes Niedersachsen.
Schon
im Jahr 2008 hat der Landkreis den Bedarf festgestellt, Menschen mit
Zuwanderungsgeschichte in Gesundheitsfragen zu stärken. Wie ist das deutsche
Gesundheitssystem aufgebaut? Was müssen Eltern beim Thema Kindergesundheit
wissen? Was kann und sollte jeder persönlich präventiv umsetzen, um möglichst
lange gesund zu sein und zu bleiben? Neben diesen allgemeinen Fragestellungen
werden auch Spezialthemen behandelt wie zum Beispiel Diabetes, Alter, Pflege
und Gesundheit sowie insbesondere Themen rund um Frauengesundheit,
Schwangerschaft und Früherkennung. Das Haus der Generationen in Stolzenau hat
kürzlich in Kooperation mit dem Landkreis für eine Gruppe von Frauen aus
Afghanistan einen besonderen Informationsabend angeboten.
„In
unserer Einrichtung haben wir einen sehr guten und intensiven Kontakt zu Neu-
und Alt-Zugwanderten, insbesondere auch zu persisch sprechenden Familien. Viele
dieser Frauen kennen sich nicht so gut im deutschen Gesundheitssystem aus,
dagegen wollten wir etwas tun“, unterstreicht Ebru Öztürk, Mitarbeiterin im
Haus der Generationen und die Organisatorin dieser Veranstaltung.
„Da
wir in der Vergangenheit schon öfter im Haus der Generationen unsere Projekte
für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren einfließen lassen konnten, lag es
auf der Hand, mit dem ‚MiMi‘-Projekt gezielt eine Veranstaltung zum Thema
Frauengesundheit anzubieten“, betont Carmen Prummer, Leiterin der
Koordinierungsstelle Migration und Bildung. Gemeinsam mit der Gesundheitsmediatorin
Laila Ibrahim und der Gynäkologin Inken Schulz-Dähn wurde dieses
Fortbildungsangebot durchgeführt. „Das Tandem mit Mediatorin und Fachärztin war
perfekt, viele Fragen konnten aufgegriffen werden, Laila Ibrahim hat den Input
übersetzt und Inken Schulz-Dähn die Fachlichkeit in die Gruppe getragen“,
stellt Carmen Prummer heraus.
Insbesondere
die Informationen beim Thema Schwangerschaft und Vorsorge seien wichtig, die
Gruppe habe viele neue fachliche Einblicke erhalten. „Gesundheitssysteme sind
natürlich unterschiedlich, die Vorsorge und die Gesundheit der Neugeborenen
liegen uns am Herzen und werden auch in unseren anderen Gruppen und
Beratungsleistungen aufgegriffen“, ergänzt Ebru Öztürk.
Im
Jahr 2020 hat die Koordinierungsstelle Migration und Bildung aktuell 31
Gesundheitsveranstaltungen für rund 350 Zugewanderte durchgeführt, die
Themenpalette reichte über Frauengesundheit, seelische Gesundheit, Alter und
Pflege bis hin zum Thema Diabetes.
Fragen
zum „MiMi“-Projekt beantworten Freya Lask unter Telefon (0 50 21) 967-155 oder
Carmen Prummer unter Telefon (0 50 21) 967-686.
Veranstaltungen
der Koordinierungsstelle Migration und Bildung werden gefördert durch das
Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
Pressemitteilung des Landkreises Nienburg vom 09.12.2019